High School Costa Rica: Erfahrungen

Hier der Bericht von Milena:

Vorname:
Milena
Alter:
17
aus:
Köln
Schultyp:
Staatliche Schule

„Und, wie war’s auf Costa Rica?“, „ Costa Rica? Das liegt doch in Spanien, oder?”

Diese Sprüche habe ich in den letzten 3 Wochen des Öfteren zu hören bekommen. Ich war natürlich entsetzt, dass viele meiner Bekannten nicht wussten, wo dieses wunderbare Land liegt, dass nun sogar gegen Deutschland in der WM antritt, und sich riesig darauf freut! Doch um ehrlich zu sein, ich wusste es doch auch nicht so recht…

Nun, da ich ein halbes Jahr dort gelebt, Erfahrung gesammelt und tolle Leute kennen gelernt habe, würde ich Euch gerne diese - ausnahmslosen guten Eindrücke vermitteln, damit Ihr es euch besser vorstellen könnt.

COSTA RICA…, Mittelamerika, bekannt als ein politisch sehr stabiles Land und Traumland für viele Touristen… Keiner unserer 13-köpfigen Gruppe, die mit mir in den Flieger stieg, konnte sich wirklich etwas darunter vorstellen. Während des Marathonflugs (insgesamt 23 Std.) wurde vor allem das „Problem mit der Sprache“ diskutiert. Natürlich ist es Euch von Vorteil, wenn Ihr (so, wie ich) vorher schon ein wenig Sprachkenntnisse habt. Aber keine Angst, auch dort lernt man die Sprache (wenn man sich reinhängt natürlich noch besser!!!).

Allgemeines zur Sprache:

Die Costaricaner sprechen ein sehr weiches, gut verständliches Spanisch. Worauf ich mich jedoch umstellen musste war, dass die zweite Person Plural (z.B. vosotros sois = ihr seid) überhaupt nicht benutzt wird, und die Form des „tu = du“ weniger geläufig ist als das häufiger gebrauchte „usted = Sie“. Kurz gesagt: die Costaricaner siezen Freunde, Kinder, Verwandte, was das ganze viel einfacher macht und in keinem Fall ein Nachteil ist!

Gesprächsthema Nummer 2 war natürlich, wie es dort aussehen würde, die paar Infos über die Gastfamilien und was man selber erwartet wurden auch ausgetauscht.

Land und Leute:

In einem Land, dass so groß ist wie Sachsen-Anhalt, gibt es eine – für mich umwerfende - Flora und Fauna, die Traumstrände schlechthin, Urwald, Nationalparks, Karibik- und Pazifikflair und freundliche offene, meist sehr hilfsbereite und interessierte Menschen. Wie es dort aussieht, ist gut zu beschreiben. Die meisten Häuser sind bunt angestrichen, die Straßen haben Löcher, vor allem nach der Regenzeit, was aber nicht sonderlich schlimm ist, überall verschiedenste Formen von Palmen, im blauen Himmel kreisen die „zopilotes = Geier“, … ich könnte tausende Sachen aufzählen, aber ich möchte Euch ja auch Eure eigenen Eindrücke nicht vorwegnehmen ;-).

Die Menschen dort legen sehr viel Wert auf Ehrlichkeit und Höflichkeit. Ein einfaches „no“ würde eher als schroff erkannt werden, also, nachdem Ihr die Sprache ein wenig beherrscht, solltet Ihr darauf achten, dass Ihr euren Gesprächspartner nicht kurz, sondern eher mit einem lächeln „no gracias“ sagt. Die, meist kleinen, Ticos und Ticas sind sehr gastfreundliche Menschen mit einer tollen südlichen Mentalität. Alles ist sehr „tranquilo = ruhig“ und einfach, es gibt sehr viel weniger Stress, was sehr angenehm ist. =) „La Familia“ spielt in Costa Rica eine große Rolle. Ich hatte sehr viel Glück mit meiner tollen Gastfamilie, die ich jetzt schon alle sehr vermisse! Mein Eindruck des Familienlebens ist, dass es sehr groß geschrieben wird und man mit „primos = Cousins“, „tío y tía = Onkel und Tante“ usw. oft ein sehr enges Freundschaftliches Verhältnis hat. So war es zumindest bei mir, was mir die Anfangszeit sehr vereinfacht, und den Abschied von der Familie sehr erschwert hat. Ich wurde wie ein Familienmitglied behandelt und auch meine „deutschen Eltern“ wurden als „nueva Familia = neue Familiemitglieder“ aufgenommen, als sich mich besuchten. Auch bei anderen costaricanischen Familien meiner Freunde wurde ich immer sehr herzlich aufgenommen.

Ein Gedanke, der mir durch den Kopf ging, als ich mich langsam aber sicher Costa Rica näherte, war, wie es mir wohl in der Schule ergehen würde…

Schule in Costa Rica

In Costa Rica gibt es staatliche und private Schulen. Ich hatte mich anfangs für eine private Schule entschieden, wo ich mich hauptsächlich langweilte. Obwohl ich eine „Freundin“ hatte, ging es mir dort aber nicht sonderlich gut, da sich die Mehrheit der Schüler überhaupt nicht für mich interessierte (was aber nicht allen privaten Schulen entspricht, wie ich es von vielen anderen Teilnehmern gehört habe). Da ich eh in der 10ten Stufe war, habe ich mich gegen den guten Unterricht entschieden und für mehr sozialen Kontakt. Mit Hilfe meiner Gastfamilie und Yolanda bin auf eine staatliche Schule gewechselt. Vom ersten Tag an war ich völlig integriert und habe viele Freundschaften schließen können.

Doch am besten nicht den Mut verlieren, wenn Ihr am Anfang nichts versteht! Mein mulmiges Gefühl, das ich hatte, als ich die erste Schule betrat war nach meinen ersten paar Sätzen wie weggefegt. Beide Schulen unterschieden sich sehr von meiner in Köln. Schon die Schuluniform, die Klingel und die Klassenräume kamen mir anfangs „exotisch“ vor, was sich aber nach einer Woche legte.

Als ich dann endlich nach laaanger Reise in meinem Haus angekommen war, hatte meine fürsorgliche Gastmutter schon die costaricanischen Spezialitäten und einen „ensalda de frutas con helado = Fruchtsalat mit Eis“ aufgetischt. Das hat sofort die Vorfreude meiner Geschmacksnerven erweckt, die auch nicht enttäuscht wurden…

Essen in Costa Rica:

Dazu kann ich euch sagen, dass Reis eine der grundlegendsten Nahrungsmittel ist, so wie Bohnen. Was mir in Deutschland schon am ersten Morgen gefehlt hat, war „Gallo Pinto“ (ein Reis-Bohnen Gericht, was mit Eiern oder „Platanos Maduros – reife Kochbananen - serviert wird… hmmm lecker). Im Allgemeinen isst man dort auch sehr viel „Pollo = Hühnchen“ und die unterschiedlichsten Gemüsesorten. Ich bin ein richtiger Fan der einfachen, costaricanischen Küche geworden!

Ihr könnt Euch auch schon jetzt auf die tollsten, exotischen Früchte freuen!

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