High School Australien: Erfahrungen

Hier der Bericht von Dominik:

Vorname:
Dominik
Alter:
17
aus:
Berlin
Schultyp:
Staatliche Schule

 

Was waren für dich die drei größten Unterschiede zwischen Zielland und Deutschland?

Also als erstes ist mir aufgefallen, dass alle absolut freundlich sind. Ich habe mich nirgendwo in Australien unwohl oder unwillkommen gefühlt. Und sobald man Hilfe in irgendeiner Art braucht, ist jeder ansprechbar, ob man ihn kennt oder nicht. Des Weiteren ist man sehr entspannt in Australien. Es ist zwar manchmal ein wenig hart, wenn man wirklich etwas zu einem bestimmten Termin braucht, jedoch sobald man ein paar Monate dort ist nimmt man selber diese Entspanntheit an und dann stört es einen auch nicht mehr, dass man halt ein Formular nicht zur richtigen Zeit bekommt. That´s the Aussi way, mate.

Und als 3. finde ich, dass die Australier um einiges flexibler sind als Deutsche. Wenn man hier einen Termin hat, dann ist das doch schon etwas sehr festes und man sollte zu diesem Termin kommen. Jedoch in Australien nimmt es einem niemand übel wenn man noch 2 Stunden vorher den Termin absagt. „No worries, mate“. Was allerdings auch wieder mit dieser unglaublichen Gelassenheit zu tun hat.

Woran denkst du als erstes, wenn du an deinen Auslandsaufenthalt denkst?

An meine unglaublich liebe Gastfamilie. Und an meine Reisen durch Australien. Wenn man einmal dort ist, sollte man durchaus das Geld einplanen und ein wenig touren. Die Hostels sind normalerweise billig und freundlich und somit muss man nur die Tickets bezahlen. Ich selber war 2mal in Sydney und Queensland. Und jede der Reisen hat sich gelohnt! Man muss einfach reisen!

Was hat dir besonders gut gefallen?

Puh, was mir besonders gut gefallen hat? Das ist eine der schwierigsten Fragen, weil eigentlich alles unglaublich und einfach fantastisch war. Es ist einfach extrem schwierig da zu differenzieren. Aber vermutlich haben bei mir die Schule und die Familie einen Sonderstatus errungen. Die Schule einfach weil es so unterschiedlich zur deutschen Schule ist. Man hat einen Koordinator, der für einen so ziemlich immer da ist und mit dem man über alles reden kann. Als internationaler Schüler hat man außerdem einen „Home-Stay Coordinator“. Dieser hilft einem bei allen Fragen rund ums Reisen und falls man Probleme mit seiner Gastfamilie haben sollte.

Meine Familie war einfach großartig. Ich wurde als Sohn aufgenommen von Anfang an, und wurde genauso behandelt. Das heißt: ich mach was falsch, ich krieg „Ärger“, aber ich werde genauso liebevoll behandelt.

Wie sieht ein typischer Schultag aus? War es leicht, Klassenkamerad/innen kennen zu lernen?

Ein typischer Schultag begann kurz nach 8 und hörte um 3 auf. Die Stunden gehen 47 Minuten lang. Komische Zahl und keiner konnte mir erklären warum, aber gut. Allerdings waren immer viele Freistunden in denen man entweder Hausaufgaben machen konnte oder einfach nur mit Freunden quatschen konnte. Des Weiteren gab es eine super Cafeteria in der Schule. Das Essen wurde frisch zubereitet von den angestellten Köchen und hat dementsprechend unvergleichlich gut geschmeckt. Ein absolutes Plus. Der Unterricht war nicht wirklich schwer. Dennoch glaube ich, dass diese Art von Unterricht mir mehr beigebracht hat als der gesamte deutsche Unterricht. Es ist schwierig zu sagen warum, man muss es einfach erleben. Vielleicht hängt es mit der Bereitschaft der Lehrer zusammen. Wenn man etwas falsch gemacht hat wurde man nicht angemeckert, wie man es aus Deutschland gewohnt ist, sondern dann kam der Lehrer zu einem und hat einem alle Fehler erklärt. Und danach hatte ich alles verstanden.

In einer Schulstunde hat man als Elftklässler 24 Wochenstunden, die sich aus 6 Fächern zusammensetzen, die man pro Woche 4-mal hat. In der 12. Klasse hat man 25 Wochenstunden, die sich aus 5 Fächern à 5 Unterrichtsstunden zusammensetzen. Man hat relativ freie Hand bei der Wahl der Fächer. Es ist kein Problem, solang sie nicht miteinander kollidieren. Ich hatte allerdings keine Probleme damit.

Leben in der Gastfamilie oder im Internat: Was ist ganz anders als zu Hause?

Also ich war in einer Gastfamilie. Und wie ich vorher schon angesprochen habe war diese einfach wundervoll! Ich habe immer noch regen Kontakt zu ihnen und bin auf die Hochzeit meiner Gastschwester eingeladen. Allerdings scheint so was ein Glücksfall zu sein. Ich habe von Freunden gehört, dass sie gar nicht mit ihrer Gastfamilie zurrecht kamen. Doch nach 1-mal wechseln schienen diese Probleme auch gelöst zu sein. Ich bin mir sicher, dass es auch etwas mit der Art der Person zu tun hat, die in diese Gastfamilie kommt. Man sollte unbedingt offen sein für alles und einfach nichts erwarten. Außerdem sollte man auf die Gastfamilien zu gehen. Damit kann eigentlich nichts schief gehen.

Was komplett anders war… Das ist wiederum schwierig zu sagen, weil ich mich wie zu Hause gefühlt habe. Das einzige was mir einfallen würde:

Meine Gastfamilie kam ursprünglich aus Italien (der Vater wurde dort geboren, die Mutter aber schon in Australien, so wie die 3 Kinder). Und wie Italiener so sind: Verhungern wird man dort nicht! Das heißt auf die Frage „Möchtest du noch ein wenig mehr?“ mit „Nein, danke“ zu antworten hat keinen Effekt. Man hat sobald man den Mund geschlossen hat sowieso wieder einen vollen Teller! Ansonsten habe ich kaum Unterschiede gemerkt. Man ärgert seine Brüder und Schwester und wird auch zurück geärgert, also genauso wie zuhause.

Wie hast du die außerschulische Zeit verbracht?

Meine außerschulische Zeit ging größtenteils mit Schwimmen drauf. Ich war schon hier in Deutschland Schwimmer und wollte mein Hobby nicht für Australien aufgeben. Also zahlte ich den Preis: Ich habe Pro Term (3 Monate) durchschnittlich 540 $ gezahlt. Das wären ungefähr 360 €. Das ist eine ganze Menge Geld, aber es hat sich gelohnt! Für jeden Schwimmer würde ich das empfehlen. Man bekommt jede Menge Techniken eingebläut, von denen man hier in Deutschland Träumen kann. Es ist wie ein gewaltiges Techniktrainingslager. Außerdem bin ich auf viele Partys. Ansonsten habe ich viele Dinge mit meiner Gastfamilie gemacht. Spontan fallen mir da nicht viele Dinge ein. Es war wirklich eine Menge, so dass man auch oft sehr froh war mal einen Tag absolut nichts zu tun. Sich einfach in die Sonne legen und genießen, dass man in Australien ist.

 

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