High School Südafrika: Erfahrungsberichte

Hier der Bericht von Maximilian:

Vorname:
Maximilian
Alter:
17
aus:
Dreieich Offenthal
Schultyp:
Staatliche Schule

Im Jahre 2005 entschied ich mich für einen einjährigen Schulaufenthalt in Südafrika um mein Englisch zu verbessern und um Land und Leute kennen zu lernen. Schließlich begab ich mich im Januar 2006 auf den Weg in ein anderes Land.

Als ich in Kapstadt ankam, war es warm und ich musste erst mal meinen Pullover in meiner Tasche verstauen, da es in Deutschland Winter war. Nachdem ich meinen Koffer bekam stellten sich die ersten Fragen: Soll ich da jetzt wirklich rausgehen? Willst du das wirklich ein Jahr machen? Und vieles mehr. Letztendlich schafften die anderen Austauschschüler und ich den Entschluss, da raus zu gehen und das Beste draus zu machen.

In der Gastfamilie angekommen sah ich die ersten Unterschiede zwischen dem Leben dort und hier. Das Leben in Südafrika ist einfach und die Leute haben die nötigsten Sachen zum Leben. Viele Leute dort haben keine Duschen, sondern nur Badewannen. Von jetzt an war also jeden Morgen baden angesagt. Die Raumausstattung ist auch anders als ich es gewohnt war, in den Zimmern stand ein Bett, ein Schrank und mehr nicht. Wie gesagt, eine einfache Lebensweise. Mir wurde gesagt, dass sie nicht mehr brauchen würden und es zum Leben langt. Außerdem ist es eine Frage des Geldes dort unten. Manche können sich gar keine Extras leisten, wie z.B. einen Computer. Eine andere Sache, die mir auffiel, war, dass der Fernseher den ganzen Tag lief, egal ob jemand guckt oder nicht. Auch die anderen Austauschschüler bestätigten mir, dass es bei ihnen dasselbe war.

Das Leben in der Gastfamilie ist eine schöne Sache - sobald man sich eingelebt hat, weiß man, was man machen darf und was nicht. Man lernt die Leute kennen und man lernt die Regeln in der Familie und in der Schule kennen.

Meine Aufgabe in der Familie war, abends das Geschirr zu Waschen, da die Leute keine Spülmaschinen haben und den Hundekot aus dem Garten aufzusammeln, da auch keiner die Hunde ausführt. Auch wenn es sich stressig anhört ist es ganz einfach und man gewöhnt sich dran und dann ist es eine fünf Minuten Sache. Ich hatte ein friedliches Leben, ohne Stress oder Konflikte. Natürlich gab es auch die Tage an denen man sich langweilte, nix zu tun hatte und man gerne rausgehen würde, aber nicht darf oder sich dann den Gasteltern anpassen muss: 1. dass sie keine Zeit haben, dich zu fahren, 2. weil sie nicht wollen, dass du im Dunkeln raus gehst oder du längere Distanzen mit dem Bus, Sammeltaxi oder Zug fährst. Dies nervt einen schon, aber es gibt auch viele gute Seiten. Grillen, in Südafrika Braai genannt, ist da unten etwas Heiliges. Ich traf Leute die es jeden dritten Tag machen. Samstagnachmittag Rugby im Fernsehen schauen, mit der ganzen Familie und Freunden der Familie, ist schon eine Sensation.

Die Schule dort unten hatte mir viel Spaß gemacht. An meinem ersten Tag war noch dieses kleine Sprachenproblem und jedes zweite Wort von mir war: Sorry oder Excuse Me. Dies legte sich und war nach geraumer Zeit auch kein Problem mehr. In der Schule war ich bei jedem bekannt, mein Name wurde durch die Flure gerufen oder nachmittags im Einkaufscenter sagten mir auch Leute „Hallo“, die ich nicht mal vom Sehen her kannte. Einfach jeder will sich mit dir unterhalten oder dein Freund sein.

Der typische Schultag fing an mit Register: 20 Minuten die du mit deiner Klasse zusammen bist. Je nach Lehrer unterhältst du dich einfach mit jedem oder schreibst Hausaufgaben ab. Die Schule ging von zehn vor acht bis zwei Uhr. Jeden Tag dieselben Fächer (es gab nur sechs) und Montags Morgen Assembly, was nichts anderes ist, als in der Aula zu sitzen und dem Direktor zu zuhören was er gerne haben möchte: z. B. Verhalten der Schüler gegenüber den Lehrern, Beten, Nationalhymne und Schullied singen. Im Juni, September und November waren dann Examen. Die kann man ganz einfach bestehen, da der ganze Schulstoff nur auf auswendig Lernen basiert. Bei manchen Fragen stellte ich mir selbst die Frage, ob dies wirklich die richtige Antwort ist, da es ganz einfaches Allgemeinwissen ist. Trotzdem sollte man Lernen. Aber alles in allem ist die Schule einfach. Ich bestand sogar im November das Afrikaans Examen, ohne das ich Afrikaans groß im Unterricht gelernt habe und nur durch die Familie zu der Sprache gekommen bin.  

Mein Abschluss in Südafrika war eine dreiwöchige Tour von Kapstadt durch das trockene Namibia, das grüne Botswana bis nach Zimbabwe zu den Victoria Fällen. Die Tour wurde angeboten und ich wollte dies unbedingt sehen. Ein unvergessliches Erlebnis. Das kann ich jedem nur empfehlen.

Wenn ich Heute an die Zeit in Südafrika zurückdenke, vermisse ich einfach all die Leute die ich kennen gelernt habe. Alle waren unglaublich nett zu mir.

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