Sprachreisen für Erwachsene: Erfahrungsberichte

Vorname:
Ulrike
Aus:
Berlin
Wo:
Kapstadt, Südafrika
GLS-Programm:
Sprachreisen für Erwachsene

Hier der Bericht von Ulrike:

 

Woran denken Sie als erstes, wenn Sie an Ihre Sprachreise denken?

Südafrika ist ein großartiges und bewegendes Land.

Wie war der Kursort? Die Sprachschule?

Kapstadt war seit langem eines meiner Traumziele, und ich bin nicht enttäuscht worden. Good Hopes Studies, so heißt die Schule, die ich besucht habe, hat zwei Niederlassungen: eine im grünen Stadtteil Newlands, eine im Stadtzentrum. Ich habe mich für Newlands entschieden und bin überzeugt, dass das genau richtig war für mich, obwohl ich mir die Schule im Zentrum gar nicht angeschaut habe und daher nicht vergleichen kann.

Die Schule in Newlands ist eine Villa mit gepflegtem Garten und hat eine sehr gute Atmosphäre. Für die Pausenversorgung gibt es eine kleine, gut ausgestattete Küche, wo Kaffee, Tee und Wasser ständig bereit stehen, es gibt einen Kühlschrank, wo man sein mitgebrachtes Mittagessen aufbewahren kann, eine Mikrowelle. Außerdem kommt in den Pausen eine Händlerin in die Schule, die Sandwiches, Obst und Süßkram verkauft. Das ist insofern wichtig, als der nächste Laden mindestens 500 Meter weg liegt.

Die LehrerInnen sind freundlich und engagiert, ihr Englisch ist muttersprachlich.

Die Mitarbeiterinnen an der Rezeption sind zugewandt und versuchen, jede Frage zu beantworten, helfen mit Fahrplänen oder beim Besorgen von Tickets u.a. Sie bzw. der Organisator der Freizeitaktivitäten nehmen auch Wünsche für spezielle Aktivitäten/Ausflüge entgegen und organisieren das, vorausgesetzt es kommen genügend TeilnehmerInnen zusammen. Das habe ich zwar nicht selbst ausprobiert, aber gehört, dass das möglich ist.

Im Aufenthaltsraum gibt es 3 Computer mit Internetzugang, fast überall im Haus und im Garten ist WLAN-Empfang.

Das ganze Schulklima war entspannt und heiter. Es war ja auch Sommer! Ich habe viel gelacht in den zwei Wochen dort.

Was war anders im Kurs, verglichen mit Fremdsprachenunterricht z.B. an der Uni/Schule/VHS?

Die Zusammensetzung meiner Klasse war sehr heterogen, nicht nur mit Blick auf das Altersspektrum (von 17 bis 58 Jahren) sondern vor allem auch auf den kulturellen Hintergrund: Diese "babylonische" Situation hat mir ausnehmend gut gefallen; sie hat die "Regenbogennation" Südafrika auch in unserer Schule widergespiegelt.

Aus welchen Ländern kamen die anderen Kursteilnehmer? War es leicht, ins Gespräch zu kommen?

Ich hatte MitschülerInnen aus Angola, Brasilien, der DR Kongo, Kolumbien, Österreich und der Schweiz. Da ich einen Kurs des Niveaus "advanced" besucht habe, konnten wir uns alle problemlos auf Englisch verständigen. Die Schule legt grundsätzlich Wert darauf, dass nur Englisch gesprochen wird. Daran halten sich die TeilnehmerInnen mehr oder weniger. Ich habe fast ausschließlich Englisch gesprochen - auch mit anderen SchülerInnen aus dem deutschen Sprachraum.

Was haben Sie nach dem Kurs unternommen bzw. haben Sie an von der Schule angeboteten Aktivitäten und Ausflügen teilgenommen?

Die Schule bietet fast jeden Tag eine oder mehrere Aktivitäten nach Unterrichtsschluss oder am Wochenende an, die man buchen kann, und die viele Interessen bedienen. Ich war z.B. bei einem "Township-Dinner" dabei, das in vielerlei Hinsicht "farbig" war, auch habe ich eine Fahrt zum Nachtmarkt von Hout Bay und die "Sunset"-Wanderung auf den Lion's Head mitgemacht. Solche Unternehmungen sind sinnvoll in der Gruppe schon unter dem Aspekt, als man allein ohne Auto mit öffentlichen Transportmitteln nicht so gut herumkommt in Kapstadt, außerdem sollte man nach Anbruch der Dunkelheit schon wissen, wo man sich besser (nicht) aufhält, schon gar nicht alleine. Das gute bei diesen Ausflügen ist auch, dass die FahrerInnen jede/n TeilnehmerIn am Ende bis zur Haustür fahren und warten, bis man in der Tür ist. Das erhöht das Sicherheitsgefühl ungemein. Ich habe aber auch am Wochenende allein Ausflüge unternommen: ins Zentrum von Kapstadt, in den Kirstenbosch Botanical Garden oder mit der Metro Rail ans Meer. Das ist alles gut machbar. Absolutes Highlight aber war die Teilnahme an den Feierlichkeiten anlässlich Nelson Mandelas Tod im Fußballstadion von Kapstadt. Dafür hatte die Stadt 60.000 Freikarten ausgegeben, die man an bestimmten Ticketschaltern abholen konnte. Ich habe 5 Karten für meine Klasse besorgt , und so hatten wir ein sehr eindrückliches Gemeinschaftserlebnis unter Tausenden von Capetownians und anderen Menschen aus der ganzen Welt. Unvergesslich!

Wo und wie haben Sie gewohnt?

Ich hatte mich für "family stay plus" entschieden, das hieß Unterkunft bei einer "Gastmutter", Zimmer mit eigenem Bad. Die Lage meiner Unterkunft war ideal, nur ca. 10 Minuten zu Fuß zur Schule. Das war meine oberste Priorität gewesen. Meine Gastgeberin war freundlich und hilfsbereit. Die Sauberkeit ihres Hauses fand ich jedoch grenzwertig, auch das Essen, Frühstück und Abendessen, war sehr schlicht: Cornflakes, Magermilch und Pulverkaffee bzw. Beuteltee zum Frühstück, abends gab es ein Stück Fleisch, Fisch oder Wurst mit gegartem Gemüse. Das Abendessen war also kein Grund, nach Hause zu kommen, und ich habe höchstens jeden zweiten Tag dort gegessen. Ich habe darüber mit meiner Gastgeberin aber nicht kommuniziert. Erstens, weil ich sie nicht in schlechte Laune versetzen wollte, zweitens, weil meine Mitschülerinnen ähnliche Erfahrungen mit ihren Gastfamilien gemacht haben. Drittens war ich allgemein in so guter Stimmung, dass ich darüber hinweggesehen habe. Immerhin hat meine Gastgeberin meine Wäsche regelmäßig und ohne Aufpreis mitgemacht. Aus heutiger Perspektive aber meine ich, dass hier das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmte. Wenn ich also noch mal zu Good Hopes Studies gehe, werde ich meine Vorstellungen in Bezug auf "family stay" deutlicher formulieren, bzw. werde ggf. eine Unterbringung in einem self catering apartment vorziehen. Nachteil dabei: Es gibt niemanden, mit der/dem man abends noch Englisch sprechen kann. Das war ein großes Plus meiner "Gastmutter".

Haben Sie Tipps für andere, die sich für diesen Kursort/diese Sprachschule interessieren?

Die Frage der Unterbringung/Versorgung sorgfältig überlegen bzw. entsprechende Anfragen an die Schule stellen.

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